Diskussion der AGS: Viel Sympathie für Simone Lange

Simone Lange besucht die Essener AGS

Immer mehr wird Simone Lange, Oberbürgermeisterin der Stadt Flensburg zum Sprachrohr der Unzufriedenen in der SPD, die die Harmonie der Parteibosse „da oben stört“. Genau deshalb hat die Essener Arbeitsgemeinschaft der Selbständigen (AGS) in der SPD Simone Lange die „Nahles-Gegenspielerin“ in die VHS nach Essen eingeladen. Interessierten Bürgerinnen und Bürgern gab die erfolgreiche Sozialdemokratin Auskunft zu ihrer Vision und ihrer Arbeit in der politischen Praxis als Oberbürgermeisterin von Flensburg.

Zitat einer Teilnehmerin: „Es ist ja nicht typisch, dass sich jemand aus dem Nichts für den Parteivorsitz bewirbt, und dann auch noch für die SPD, das find ich schon mutig. Ich find ’s auch klasse, dass hier nicht nur der Vorstand irgendjemanden ausklüngelt, sondern dass sich aktive Leute melden, die Verantwortung übernehmen wollen, das finde ich ganz toll.“

Die SPD aus dem Tief zu holen scheint ganz einfach, wenn man Simone Langes schnörkellosen Sätzen lauscht:

Die SPD fordert Transparenz? Dann muss sie selbst transparent sein.

Sie will mehr Demokratie? Dann muss sie innerparteiliche Demokratie praktizieren.

Noch haben wir keinen Neustart hingelegt, moniert Simone Lange: „Meine zentrale Forderung ist die Forderung nach Umverteilung und Steuergerechtigkeit. Verteilungsgerechtigkeit kann ich nur durch bessere Steuerpolitik herstellen. Deshalb schlage ich die Einführung einer Wertschöpfungssteuer vor.“

Eine solche Steuer, die sich auf die Gesamtheit aller geschaffenen Werte bezieht, sollte nicht nur den Ertrag, sondern auch das Vermögen betreffen, führte Simone Lange aus. Sie könnte die Gewerbe- und Grundsteuer ablösen und das Steuersystem vereinfachen. Eine Wertschöpfungssteuer, die sich auch auf die freien Berufe sowie staatliche Organisationen beziehe, wäre ein wichtiger Schritt für mehr Steuergerechtigkeit und zur Finanzierbarkeit dringend notwendiger staatlicher Leistungen, sagte Lange weiter. Nach ihrer Vorstellung sollten alle gleichmäßig einzahlen, so dass die Kommunen mit Anwendung eines Hebesatzes die regionalen und kommunalen Belange berücksichtigen könnten. Mit der Wertschöpfungssteuer kann auch ein solidarisches Grundeinkommen finanziert werden.“

Simone Lange gibt der gebeutelten Basis den Glauben an sich selbst zurück. Der Parteivorstand muss mit mehr Widerspruch rechnen und lernen andere Meinungen zuzulassen. Erneuerung nur zu verkünden, reicht nicht aus.