SPD-Fraktion wehrt sich gegen Stillstand an der Gladbecker Straße

Anstatt vor der schwierigen Herausforderung der Umgestaltung der Gladbecker Straße und dessen Umfeld zu kapitulieren, will die SPD-Fraktion prüfen lassen, wie für Anwohner und alle Verkehrsteilnehmerinnen die Situation verbessert werden kann. Jedoch blockieren CDU und Grüne diese Initiative im Verkehrsausschuss und stellen sich somit gegen das Votum der zuständigen Bezirksvertretung respektive gegen den Antrag ihrer eigenen Mandatsträger vor Ort.

Ulrich Malburg

„Für Anwohnerinnen und Verkehrsteilnehmer sind die Verhältnisse an der Gladbecker Straße in Altenessen immer noch schlichtweg unzureichend. Die Luft ist schlecht, es ist zu laut und der Verkehr überlastet das örtliche Straßennetz in Stoßzeiten regelmäßig“, fasst Ulrich Malburg, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, den Status-quo zusammen. „Wir wollen alle Möglichkeiten für eine signifikante Korrektur des aktuellen Zustands durch die Stadt Essen ausloten. Deshalb beantragen wir die Prüfung, inwiefern Flüsterasphalt und die partielle Einführung von Tempo 30 die Lärm- und Schadstoffbelastung für Anwohnerinnen und Anwohner der Gladbecker Straße reduzieren können. Vor diesem Hintergrund möchten wir auch die Ausdehnung der Fassadenbegrünung zur schnellen Verbesserung des Mikroklimas anregen.“

Martin Schlauch

„Städtebauliche Maßnahmen lassen sich im Bereich der Gladbecker nur sehr schwer umsetzen, wie das Scheitern des Rahmenplans Gladbecker Straße gezeigt hat, das darf aber für uns nicht heißen, dass wir den Stillstand weiter akzeptieren. Zumindest bei den verkehrlichen Maßnahmen gibt es aus unserer Sicht durchaus noch Optionen, wie zum Beispiel temporäre Tempolimits, hier besonders in der Nacht, die dann natürlich auch entsprechend kontrolliert werden müssen.“, fasst Martin Schlauch, Ratsherr für Altenessen-Süd, das Ansinnen der SPD-Fraktion zusammen.

„Auf der Gladbecker Straße kommt vieles zusammen. Neben und auf der oft überlasteten Straße ist wenig Raum für Fußgängerinnen und nahezu kein Platz für Radfahrer. In Anbetracht der im Rat beschlossenen Förderung der Rad- und Fußverkehre ist dieser Umstand alarmierend. Es wird nicht die eine Lösung für die Gladbecker geben. Aber ein Zusammenspiel aus unterschiedlichen Maßnahmen, von der Verbesserung des ÖPNV, bis hin zu einer alternativen Wegführung für den motorisierten Verkehr, kann eine merkliche Aufwertung hervorbringen“, zeigt sich Schlauch optimistisch.

Unverständnis innerhalb des gesamten Verkehrsausschusses erzeugte das Abstimmungsverhalten der schwarz-grünen Gestaltungskooperation, die sich gegen die Initiative der SPD-Fraktion und somit gleichzeitig gegen das Votum der gesamten Bezirksvertretung V stellte. „Für uns ist es befremdlich, dass mittlerweile zwei Planungsbüros für die Optimierung der Fahrradstraße in Rüttenscheid beauftragt sind, die Probleme an der Gladbecker Straße nun aber zurück in die Schublade kommen. Hier fehlt uns Stringenz und Ausgewogenheit bei der Bearbeitung von verkehrlichen Herausforderungen im Essener Stadtgebiet. Es ist daher auch keine Option, auf eine mögliches Verkehrskonzept für den Essener Norden im Zusammenhang mit der Entwicklung rund um Freiheit Emscher zu warten. Die Menschen entlang der Gladbecker Straße haben schnellere Lösungen verdient“, merkt Malburg kritisch an.