
Essen. „Es ist gut, wenn der Arbeitsmarkt in seiner Gesamtentwicklung stabil bleibt und Kurzarbeit positiv wirkt. Doch bleibt die Langzeitarbeitslosigkeit unbenommen ein Essener Sorgenkind. Die Stadt und ihre Partner dürfen hier nicht nachlassen. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen in Essen verfestigt sich nicht nur, sie steigt kontinuierlich und hat sich durch die Corona-Pandemie enorm verschärft,“ stellt Julia Jankovic, arbeitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, mit Blick auf die aktuellen Arbeitsmarktzahlen fest. „Oftmals haben Langzeitarbeitslose mehrere Hemmnisse gleichzeitig, welche die Teilhabe am Arbeitsmarkt erschweren. Es bedarf daher einer ganzheitlichen Förderkette und niedrigschwelliger Hilfsangebote,“ ist sich Julia Jankovic sicher.

„Unser Arbeitsmarkt steht gut da, ein schönes Zeichen der Stärke in den schweren Zeiten der Pandemie.“ lobt Martin Schlauch, Vorsitzender des Ausschusses für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Integration die Essener Wirtschaft. Gleichzeitig nimmt er die städtische Verwaltung und ihre Beteiligungsgesellschaften nachhaltig in die Pflicht. „Zur Bekämpfung von Langzeitarbeitslosigkeit gibt es die Möglichkeit nach § 16i SGB II geförderte Stellen zu schaffen. Hier schlummert weiterhin ungenutztes Potential, welches wir nutzen wollen. Die Zahlen in Essen zeigen, dass gerade im Bereich der handwerklichen und gewerblichen Betriebe erst wenige Stellen der geförderten Arbeit entstanden sind, gleichzeitig haben gerade diese Bereiche einen hohen Bestand an offenen Stellen. Die Stadtverwaltung sollte daher schnellstmöglich alle Arbeitsmarktakteure an den Tisch holen, um dort mögliche Potentiale zu heben. Dieses würde nicht zuletzt auch unseren städtischen Sozialhaushalt merklich entlasten und Mittel freigeben, die an anderer Stelle händeringend gebraucht werden.“
Abschließend merkt Julia Jankovic an: „Bildung und Weiterbildung sind nach wie vor der sicherste Weg in eine erfolgreiche und sichere Erwerbstätigkeit, wir müssen daher als Stadt weiter in Ausbildungsplätze und Fortbildungsmaßnahmen investieren. Der bereits vielfältig vorhande Instrumentenkasten zur Bekämpfung von Erwerbslosigkeit muss noch intensiver genutzt, bestehende Förderprogramme und -mittel geprüft und in Kooperation mit erfahrenen Partnern proaktiv auf Betriebe und arbeitssuchende Essener*innen zugegangen werden. Nur wenn alle Akteure an einem Strang ziehen, wird sich die Situation langfristig verbessern können.“