Essen. Während der Corona Pandemie wurde der öffentliche Raum als Aufenthaltsort immer beliebter. Essener Bürger*innen zog es an die frische Luft und ins Grüne. Was häufig zurück blieb, war der Müll. Müll, der nicht nur die Lebensqualität in den Quartieren schmälert, sondern für die Tiere und das Stadtgrün in Essen eine echte Gefahr darstellt. Die SPD-Ratsfraktion will das Umweltbewusstsein der Essener Bürger*innen

steigern, für lebenswerte und grüne Quartiere.
„Es sind nicht nur die beliebten Treffpunkte in der Stadt, es sind die wilden Müllkippen inmitten der Natur oder die Papiercontainer, die zu illegalen Entsorgungshöfen umfunktioniert werden. Der Müll nervt uns alle in Essen und ist eine Gefahr für die Tier- und Pflanzenwelt“, konstatiert Julia Kahle-Hausmann, umweltpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion. „Die Essener Entsorgungsbetriebe, Grün und Gruga sowie eine Vielzahl ehrenamtlicher Initiativen investieren enorm viel, um unsere Stadtteile und unsere Natur sauber zu halten. Leider grenzen ihre Bemühungen derzeit an Sisyphusarbeit. Trotz vieler Stunden Aufräumarbeit bietet sich Ihnen tags darauf der gleiche ernüchternde Anblick.“

Erst 2019 zeigte eine Umfrage der Verwaltung auf, dass die mangelnde Sauberkeit der Stadt die Mehrheit der Essener Bürger*innen erheblich stört. „Wir beabsichtigen, dass die Menschen sich in ihren Quartieren und an beliebten Orten im Stadtgebiet wieder wohl fühlen. Wir wollen mit unserem Maßnahmenkatalog an die Eigenverantwortung der Essener Stadtgesellschaft appellieren und das Umweltbewusstsein der Bürger*innen stärken. Hierfür möchten wir die bestehenden umweltpädagogischen Konzepte der EBE nutzen und ausweiten“, erläutert Julia Klewin, ordnungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, den Vorstoß der SPD. „Gerade an Schulen, Universitäten und Berufskollegs haben wir die Möglichkeit, junge Essener*innen für die Thematik zu sensibilisieren. Doch auch an öffentlichen Plätzen kann das EBE-Infomobil bürgernah Aufklärungs- und Informationsarbeit leisten. Die Strategie von Oberbürgermeister Thomas Kufen, hinterher die Scherben wegzukehren, ist kostspielig und nicht zielführend. Wir setzen auf Prävention.“
In der heutigen Ratssitzung wurde das Anliegen der SPD-Fraktion von CDU und Grünen blockiert. Man wolle erst die derzeitigen Maßnahmen evaluieren, lautete die Begründung. „Um der Müllproblematik im Stadtgebiet auf den Grund zu gehen, bedarf es keiner langwierigen Prüfung durch die Verwaltung. Es würde reichen, mit offenen Augen durch die Stadt zu gehen“, zeigt Julia Klewin wenig Verständnis für die Verzögerung der schwarzgrünen Kooperation.