Praxistag auf dem Klosterberghof

Essen-Horst. Die Sonne streichelt die weiten Felder und Wiesen, Rinder grasen verträumt auf der Weide und Hofhund Bella macht ein Nickerchen auf dem warmen Kopfsteinpflaster. Das Panorama erinnert eher an Heimatfilme oder den „Bergdoktor“. Tatsächlich ist man hier aber mitten im Ruhrpott, genauer gesagt ganz im Essener Osten, in Sichtweite zur Grenze nach Bochum-Dahlhausen.

Hier oben hat das Franz Sales Haus eine integrative Biolandwirtschaft, den „Klosterberghof“, aufgebaut. 30 Menschen mit Behinderung leben hier und bewirtschaften die rund 12 Hektar Land. Von der Aussaat über die Ernte bis zum Verkauf im eigenen Hofladen. Obst, Gemüse, Eier und Kräuter werden hier angeboten – alles hergestellt nach strengen „Bioland“-Kriterien.

Nach vielen Kurzbesuchen war es für den Essener SPD-Landtagsabgeordneten Frank Müller mehr als an der Zeit, einen Praxistag auf dem Hof zu absolvieren, um die Arbeit und die Menschen näher kennenzulernen. Ende Mai war es so weit. Unkraut jäten, Kartoffelkäfer fangen, Grünkohl aussäen, Abwasserrinnen von Schlamm befreien – alles von Hand versteht sich. Und jeweils mit tatkräftiger Unterstützung der Angestellten, deren Begeisterung und Hingabe für die landwirtschaftliche Arbeit einfach ansteckend ist, erklärt Frank Müller: „Ich konnte mir nicht vorstellen, einen ganzen Acker an einem Tag von Unkraut und Käfern befreien zu können, doch mittags waren wir bereits durch. Es ist beeindruckend, was das Team unter Leitung von Andreas Martens hier oben jeden Tag auf die Beine stellt.“

Egal ob Anfang 20 oder kurz vor der Rente – auf dem Klosterberghof krempeln alle gemeinsam die Ärmel hoch und genießen die Arbeit in der Natur. Die Arbeitsstunden vergehen wie im Flug und am Ende stellt sich das zufriedene Gefühl ein, etwas geschafft zu haben. Die nachhaltig produzierten Lebensmittel werden von den Menschen in der Region sehr gut angenommen. Hinzu kommen immer wieder neue Aktionen, wie zuletzt die Miet-Ackerflächen zum selbst Anbauen, die in kürzester Zeit ausgebucht waren. Dazu gibt es immer wieder Events für die ganze Familie, inklusive Ponyreiten und Treckerfahren.

Das alles macht den Klosterberghof zu einem Ort mit einer ganz besonderen Atmosphäre. „Die einzigartige Mischung aus Inklusion, Nachhaltigkeit und Idylle mitten bei uns im Ruhrgebiet sollte man sich nicht entgehen lassen. Man kann dem Franz Sales Haus nur für den großartigen Einsatz für dieses Projekt danken. Ich lege jedem einen Besuch auf dem Klosterberghof nahe“, so Müller abschließend nach einem anstrengenden, aber auch sehr erfüllenden Praxistag.

Weitere Infos zum Klosterberghof gibt es auf www.klosterberghof.de