Landesregierung muss mehr Lehrer für Brennpunkte bereitstellen / Schulsozialarbeit und –sekretariate aufstocken / Essen braucht weitere Unterstützung bei der Umsetzung der Investitionsprogramme Essen.

Die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Essen nimmt den Hilferuf von 15 Schulen im Essener Norden, die zu große Klassen, zu wenig Personal und die bauliche Situation der Schulstandorte als Hauptproblemfelder im Schulalltag benennen, sehr ernst.
„Aus meiner langjährigen Tätigkeit als Schulleiter des Leibniz-Gymnasiums kann ich bestätigen, dass die von den Schulleitern beschriebenen Sachverhalte im Kern zutreffend sind. Klassengrößen von 28 Schülern im Grundschulbereich, die häufig aus einem sozial schwierigen Umfeld oder Flüchtlingsfamilien stammen, verhindern eine individuelle und zielgerichtete Förderung. Auf die Lehrer-Versorgung hat die Stadt jedoch keinen Einfluss. Der Essener Oberbürgermeister und der zuständige Beigeordnete sollten sich bei ihren verantwortlichen Parteifreunden in Düsseldorf für die Bereitstellung zusätzlicher Lehrkräfte in Essener Brennpunkten einsetzen. Die Stellen für Schulsozialarbeiter sind ungeachtet des Lehrerkontingents einzurichten. Hier und bei der Ausstattung der Schulsekretariate muss die Stadt sofort handeln“, macht Manfred Reimer, schulpolitischer Sprecher der SPD-Ratsfraktion, deutlich.

Auch die Umsetzung der Inklusion erfordere kleinere Klassen und eine individuellere Betreuung von Schülern. Gleichwohl müsse die Inklusion mit Augenmaß, einer klaren Konzeption und entsprechend ausgebildeten Lehrkräften erfolgen, so Manfred Reimer weiter. „Die Stadt trägt die Verantwortung für den baulichen Zustand der Schulen im Stadtbezirk. Unbestritten bestehen hier erhebliche Mängel und die Versäumnisse der Vergangenheit lassen sich nicht von heute auf morgen beseitigen. Mit dem von der rot-grünen Landesregierung initiierten Programm „Gute Schule 2020“ wurde ein erster Schritt in die richtige Richtung getan, um die dringend benötigten modernen Schulräume, die einen differenzierten Unterricht ermöglichen und in denen das Lernen Spaß macht, auch umzusetzen“, erklärt die Vorsitzende des Schulausschusses, SPD-Ratsfrau Janine Laupenmühlen. Die Umsetzung der beschlossenen Programme gestalte sich jedoch mit Blick auf die Personalkapazitäten der Verwaltung schwierig. Hier braucht eine Kommune wie Essen weitere Unterstützung, um das Investitionsvolumen in den nächsten Jahren auch abarbeiten zu können, so Janine Laupenmühlen weiter.