In Essen fehlen bis 2030 rund 9000 Wohnungen/ Bedarf einer Sozialquote muss fortlaufend geprüft werden

Das Institut für Wohnungswesen (InWis) hat im Auftrage der Stadt Essen den künftigen Wohnraumbedarf ermittelt. Demnach fehlen im Stadtgebiet bis 2030 rund 9000 Wohnungen. Entgegen der Prognose aus dem Jahr 2015, die noch von einer sinkenden Einwohnerzahl ausging, ist Essen eine wachsende Stadt. „Die Schaffung von modernem und bezahlbarem Wohnraum und die soziale Durchmischung der Quartiere sind Kernanliegen der SPD. Um den sich abzeichnenden Wohnraumbedarf zu decken, müssen wir beim Wohnungsbau einen ordentlichen Zahn zulegen.
Der SPD-Fraktion ist dabei wichtig, dass sich Menschen des unteren und mittleren Einkommenssegments das Wohnen überall in unserer Stadt leisten können. Die Notwendigkeit einer Sozialquote bei Bauvorhaben ist daher fortlaufend zu überprüfen. Wir erwarten, dass die Verwaltung uns in Kürze eine Evaluation über den Anteil der öffentlich geförderten Wohneinheiten bei den Neubauvorhaben des zurückliegenden Jahres vorlegt. Danach werden wir entscheiden, ob weiterer Handlungsbedarf besteht“, erklärt SPD-Fraktionsvorsitzender Rainer Marschan.

Damit in Essen verstärkt moderner und bezahlbarer Wohnraum entstehen kann, ist auch eine bedarfsgerechte Flächenentwicklung erforderlich. Die SPD-Fraktion werde daher die Ausweisung in Frage kommender Flächen intensiv beraten, so Rainer Marschan weiter. Dass eine Bereitstellung von Flächen für den Wohnungsbau und Gewerbe unumgänglich ist, sieht auch SPD-Ratsherr Thomas Rotter, Vorsitzender des Ausschusses für Stadtentwicklung und Stadtplanung, so: „Wir werden um eine erneute Flächendiskussion nicht herumkommen. Dabei ist klar, dass man nicht nur ausschließlich über bereits bekannte Flächen reden wird. Wir müssen den Mut haben, Entscheidungen zu treffen, die nicht allen vor Ort gefallen werden. Wer sich aber gegen die Ausweisung von Flächen für den Wohnungsbau sperrt, muss damit leben, dass die Mietpreise in den nächsten Jahren ansteigen werden. Dies trifft insbesondere die unteren und mittleren Einkommensschichten.“ Politik, Verwaltung und die in Essen tätigen Akteure der Wohnungswirtschaft müssen gemeinsam an einem Strang ziehen, um den dringend benötigten Wohnungsbau für die Stadt voranzutreiben, so Thomas Rotter weiter.