SPD-Fraktion will alle Hilfesysteme auf den Prüfstand stellen – Sozialer Arbeitsmarkt soll Langzeitarbeitslosen sinnvolle Beschäftigung ermöglichen

Wieder einmal erschrecken die Zahlen, die zur Situation der von staatlicher Hilfe abhängigen Essener Familien veröffentlicht werden. Trotz aller Bemühungen sind immer mehr Kinder von Armut betroffen und rutschen immer mehr Menschen in die Langzeitarbeitslosigkeit. Die SPD-Ratsfraktion will nun zügig alle städtischen Hilfesysteme auf den Prüfstand und gemeinsam mit allen Experten nach neuen Mechanismen für die Unterstützung der betroffenen Essenerinnen und Essener suchen. „Wir müssen Arbeitslosigkeit und Armut in unserer Stadt noch energischer bekämpfen, als bisher. Dass eine permanente Aufstockung des Jobcenter-Personals nicht reicht, sehen wir ja. Also müssen wir klären, ob die vorhandenen Strukturen geeignet sind, um wirkungsvoll Hilfe zu leisten“, stellt der SPD-Fraktionsvorsitzende Rainer Marschan fest.
„Über hunderttausend Menschen brauchen finanzielle Hilfe vom Staat. Ein Drittel der Essener Kinder ist betroffen. Diese Zahlen sind absolut inakzeptabel. Mit unseren bisherigen Bemühungen, dagegen vorzugehen, treten wir auf der Stelle. Es gibt aber auch positive Beispiele, wo Unterstützung und Vermittlung besser funktionieren. Die müssen wir uns genau anschauen und aus ihnen für das Gesamtsystem lernen“, führt SPD-Ratsherr Karlheinz Endruschat, sozialpolitischer Sprecher, aus. Neben der Sozial- und Arbeitsverwaltung seinen dabei auch die städtischen Bildungseinrichtungen angesprochen. Übergänge zwischen den Einrichtungen etwa müssten weiter verbessert werden.

„Auch müssen wir akzeptieren, dass der Essener Arbeitsmarkt nicht für jeden gleich gute Chancen bietet. Für diejenigen, die es besonders schwer haben, wollen wir in enger Abstimmung mit den Gewerkschaften, IHK und Kreishandwerkerschaft einen kommunalen sozialen Arbeitsmarkt entwickeln. Jeder, der will, soll in unserer Stadt eine echte Chance auf sinnvolle Beschäftigung bekommen. Wir wollen den Menschen zeigen, dass sie nicht abgehängt sind, sondern gebraucht werden“, so Rainer Marschan.