„Ach was, ich liebe keine Staaten, ich liebe meine Frau; fertig!“

Bild (v.l):  Otto Reschke, Peter Weckmann MdL, Thomas Kutschaty MdL (Justizminister des Landes NRW), Frau Heinemann, Dr. Peter Heinemann, Rudolf Jelinek (Bürgermeister)

Gemeinsam mit dem Sohn von Gustav Heinemann, Dr. Peter Heinemann hat die Essener SPD am Morgen des 07. Juli 2016 dem 40. Todestag von Gustav Heinemann gedacht und einen Kranz an seinem Ehrengrab auf dem Parkfriedhof niedergelegt.

Thomas Kutschaty, Vorsitzender der SPD Essen, würdigte seinen Vorgänger – Gustav Heinemann war, was oft vergessen wird, vom 17. Juni 1947 bis 24. Mai 1948 Justizminister von Nordrhein-Westfalen – und dessen Wirken: „Gustav Heinemann gehört zu den wohl bekanntesten deutschen Politikern und Staatsmännern der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Er hat die Geschichte der jungen Bundesrepublik, gerade auch durch seine Reformen des Strafgesetzbuches, entscheidend mitgeprägt.“

So war es Gustav Heinemann, der als Bundesjustizminister im Kabinett von Bundeskanzler Georg Kiesinger das Strafrecht nach den rechts- und sozialstaatlichen Grundsätze der freiheitlichen Demokratie ausrichtete. Zu seinen Reformen gehören u.a. die Abschaffung des Tatbestands des Ehebruchs und der gleichgeschlechtlichen Handlungen unter Männern, sowie die Einführung einer einheitlichen Freiheitsstrafe unter besonderer Betonung des Resozialisierungsgedankens.

„Gustav Heinemann hat in vielfältiger Weise in herausragenden politischen, gesellschaftlichen und kirchlichen Ämtern gewirkt. Dabei waren ihm jedoch nie die Ämter, sondern allein die Menschen wichtig. Dieser Einsatz für die Menschen- und Bürgerrechte brachte ihm dann auch zurecht den Beinamen „Bürgerpräsident“ ein. Und so antwortete er denn auch folgerichtig auf die Frage eines Journalisten, ob er denn den Staat liebe, kurz und trocken: „"Ach was, ich liebe keine Staaten, ich liebe meine Frau; fertig!", so Kutschaty weiter.

„Zeitlebens hielt Gustav Heinemann seiner Stadt, unserer schönen Heimatstadt Essen, die Treue. Und auch wir halten das Andenken an diesen berühmten Sohn unserer Stadt und sein Wirken hoch.“