SPD-Fraktion: Allbau AG braucht Luft zum Atmen

Thomas Rotter
SPD Ratsherr Thomas Rotter, Aufsichtsratsvorsitzender der Allbau AG.

Die städtische Allbau AG kündigte auf ihrer gestrigen Hauptversammlung (05.07.) an, Investitionen in den Neubau von Wohnungen zurückzufahren. Begründet wird dies mit der hohen Gewinnausschüttung i. H. v. 16 Mio. Euro an die Stadt Essen. Dirk Miklikowski, Vorstandsvorsitzender der Allbau AG, erklärte, dass die Eigenkapitaldecke für große Investitionen zu kurz sei und warb für eine maßvolle Gewinnausschüttung.

Die Allbau AG als kommunale Wohnungsgesellschaft ist ein wichtiger Träger der Stadtentwicklung. Essen braucht dringend neue Wohnungen für alle Bevölkerungsschichten überall im Stadtgebiet. Ohne große Investitionen der Allbau AG, insbesondere auch in den öffentlich geförderten Wohnungsbau, werden wir den Bedarf nicht decken können“, mahnt SPD-Ratsherr Thomas Rotter, Vorsitzender des Ausschusses für Stadtentwicklung und Stadtplanung und Aufsichtsratsvorsitzender der Allbau AG.

Die Allbau AG brauche absehbar Luft zum Atmen und müsse gestärkt werden, um die bevorstehenden stadtentwicklungspolitischen Herausforderungen auch bewältigen zu können. Die SPD-Fraktion spreche sich daher in Zukunft für eine niedrigere Gewinnausschüttung aus. Die Verwaltungsspitze müsse darstellen, wie diese im städtischen Haushalt in der mittelfristigen Finanzplanung erreicht werden könne.

Für Essen ergibt sich laut Prognose des Ministeriums für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen bis zum Jahr 2020 ein Bedarf an bis zu 17.000 neuen Wohnungen. Jährlich müssten bis zu 2600 öffentlich geförderte Wohnungen gebaut werden. Angesichts dieser großen Herausforderung sei neben einer Stärkung der Allbau AG auch ein Konzept für den Wohnungsbau in Essen, insbesondere den öffentlichen geförderten Wohnungsbau, notwendig. Die SPD-Fraktion hatte daher im Mai sämtliche Wohnungsgesellschaften über einen Dialog zum Ausbau des Wohnbaus eingeladen.

„Menschen des unteren und mittleren Einkommenssegments sollen sich das Wohnen überall in unserer Stadt leisten können. Wir brauchen daher eine Wiederbelebung des sozialen Wohnungsbaus. Der Oberbürgermeister muss zur Entwicklung einer Strategie für den öffentlich geförderten Wohnungsbau in unserer Stadt endlich alle Akteure der Wohnungswirtschaft und Investoren an einen Tisch holen“, erklärt SPD-Fraktionschef Rainer Marschan.

Der Rat der Stadt stehe in der Verantwortung, die für den Wohnungsbau benötigten Flächen auszuweisen. „Ich bin zuversichtlich, dass uns dies im Schulterschluss mit den Bezirksvertretungen gelingen wird“, so Rainer Marschan weiter.