Wie aus Medienberichten zu erfahren war, hat das ehemalige SPD-Ratsmitglied Guido Reil verkündet, in Zukunft auf dem Ticket der rechtspopulistischen AfD Karriere machen zu wollen. Damit ist die Tür für Guido Reil endgültig verschlossen. Es ist erstaunlich, wie schnell der ehemalige Vorzeige-Sozialdemokrat, der uns als seine Familie bezeichnete, sämtliche Prinzipien aufgegeben hat. Noch vor wenigen Wochen hatte er öffentlich verkündet, niemals zu den Rechtspopulisten der AfD wechseln zu wollen. Jetzt vollzieht er diesen Schritt, offenbar in der Hoffnung, im nächsten Jahr in den Landtag einziehen zu können und dort seine vermeintlich einfachen Lösungen für die Integrationspolitik zu präsentieren. Ich bin von Guido Reil menschlich zutiefst enttäuscht, so der SPD-Fraktionsvorsitzende Rainer Marschan.
Guido Reil hatte die SPD nach dem Parteitag im Mai verlassen, weil er nicht wie von ihm gehofft zum stellvertretenden Vorsitzenden der Essener SPD gewählt wurde. Der in seiner Eitelkeit Verletzte scheint nun den Versprechungen von Rechtsaußen erlegen zu sein. Das war vielleicht seine einzige Möglichkeit, als Einzelvertreter im Rat, der schon nach Tagesordnungspunkt 12 beitragslos den Saal verlässt, weiterhin von öffentlichem Interesse zu sein. Seine Vorstellungen einer sozial gerechteren Stadt wird er auf diesem Wege aber sicher nicht näher kommen. Wir empfehlen Guido Reil ein intensives Studium des Grundsatzprogramms seiner neuen Freunde, das vor Fremden- und Frauenfeindlichkeit, Marktradikalismus und sozialer Kälte nur so strotzt, erklärt Rainer Marschan.