Geflüchtete in Essen – Herausforderungen und Potentiale für die kommunale Flüchtlingspolitik

Die Zunahme der Flüchtlingsströme nach Europa und Deutschland durch die Verschärfung der Sicherheitslage in Kriegs- und Krisenregionen führt auch hier zunehmend zu kontroversen Diskussionen um die Aufnahme- und Integrationsfähigkeit. Die Bundesregierung schätzt die Zahl von Geflüchteten für 2015 auf etwa 1 Mio., davon über 160.000 in NRW und rund 6.000 in Essen.

Auf europäischer Ebene wird derweil um eine spürbare Reduzierung des Zuzugs von Geflüchteten anhand verschiedener Instrumente gerungen. „Der Zuzug von Kriegsflüchtlingen nach Europa und Deutschland wirft zugleich Fragen nach der europäischen Identität und Solidarität auf. Die EU muss durch Entwicklung weiter zusammenwachsen und eine gesamteuropäische Lösung anstreben“ sagt Caner Aver, Vorsitzender der AG Migration und Vielfalt der SPD Essen.

Fehlende Informationen über die tatsächlichen und noch zu erwarteten Geflüchteten, über ihre Bildungs- und Berufsabschlüsse, schleppende Registrierung, fehlende Unterkunftsmöglichkeiten und ungleiche Verteilung innerhalb der Städte und Regionen führen zu immer schärferen Debatten. Dies wirft wiederum Fragen auf, inwiefern Deutschland ein Einwanderungsland ist. „Daraus speisen sich besonders rechte Randgruppen, um ihre fremdenfeindlichen und rassistischen Ideologien rechtfertigen zu können. Zum einen ist Deutschland faktisch seit mehreren Jahrzehnten bereits ein Einwanderungsland. Bei gleichbleibender demographischer Entwicklung bis 2025 könnten 3,5 Mio. Arbeitskräfte fehlen. Zum anderen müssen wir Menschen in Not helfen,“ so Aver weiter. Auf lokaler Ebene führt die Verteilungs- und Unterbringungsfrage Geflüchteter zu Unsicherheiten, die das Potential haben, Konflikte mit der heimischen Bevölkerung im Quartier auszulösen.

Vor diesem Hintergrund laden der Unterbezirk Essen und die Arbeitsgemeinschaft Migration und Vielfalt Essen ein, um gemeinsam mit Britta Altenkamp MdL, stellv. Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Peter Renzel, Sozialdezernent der Stadt Essen und Vertretern aus der Zivilgesellschaft über die kommunalen Herausforderungen, den aktuellen Integrationsstand sowie die damit verbundenen Potentiale für unsere gesellschaftliche Zukunft zu diskutieren.

Datum: Mittwoch, 09. März 2016
Beginn: 18:00 Uhr
Ort: Schloss Borbeck, Schlossstr. 101, 45355 Essen