Seit 117 Jahren sind die Stadt Essen und der Energieversorger RWE miteinander verbunden. Die Stadt hat in dieser langen Zeit enorm von der engen Partnerschaft profitiert und tut dies weiterhin in zahlreichen Projekten und Aktionen. Viele Essener Bürgerinnen und Bürger gehören dem Konzern oder seinen ortsansässigen Töchtern direkt oder indirekt als Zulieferer und Auftragnehmer an. Daher ist es aus Sicht der SPD-Ratsfraktion geboten, die städtischen Unternehmensanteile nicht als reine Finanzanlage, sondern als strategisches Investment zu betrachten. Aber auch sonst spricht derzeit wenig für einen Verkauf des kommunalen Aktienpakets.

„Wenn wir jetzt verkaufen würden, dann weit unter dem eigentlichen Wert“, ist der SPD-Fraktionsvorsitzende Rainer Marschan überzeugt. Die im städtischen Finanzausschuss vorgestellte Präsentation der RWE AG habe aufgezeigt, dass auch anerkannte Analysten den Wert einer Aktie auf bis zu 23 Euro, also deutlich über dem aktuellen Handelswert, einschätzen. „Die Empfehlung der meisten Experten lautet Halten und so sehen wir das auch. Wir glauben an RWE und eine Kurserholung, weil das Unternehmen grundsätzlich stabil aufgestellt ist“, so Rainer Marschan weiter. Eine kurzfristige Entscheidung verbiete sich ohnehin, weil die Stadt im Gegensatz zu Privatinvestoren sehr langfristig planen müsse.