Elefantenrunden ersetzen keine Ratsbeschlüsse

Rainer Marschan
SPD-Fraktionschef Rainer Marschan

Treffen dienen nur der schnellen Information der Ratsfraktionen – Christian Hülsmann soll seine Unterlagen offenlegen

„Die so genannten »Elefantenrunden« ersetzen keine Beratung und Beschlussfassung durch die ordentlichen Ratsgremien. Entschieden wurde und wird dort nichts“, stellt SPD-Fraktionschef Rainer Marschan mit Blick auf aktuelle Diskussionen um den Stadion-Neubau fest. Die Gespräche dienten auf Einladung des Oberbürgermeisters lediglich der schnellen Information der Ratsfraktionen zu wichtigen Themen der Stadtpolitik. Für diesen Zweck seien die Runden auch sinnvoll. Zu mehr sei ein Treffen, bei der es weder schriftliche Vorlagen noch ein Protokoll gebe, aber nicht geeignet. Kungeleien und Absprachen gebe es bei den kurzen Zusammenkünften schon gar nicht, weil die Vorsitzenden die erhaltenen Informationen zunächst in ihren Fraktionen besprechen müssten. „Kein Fraktionsvorsitzender ist so verrückt, ohne jegliche Rückendeckung und ohne Papiergrundlage in einer faktisch nicht legitimierten Runde Millionen aus der Stadtkasse einfach abzunicken“, so Rainer Marschan weiter.

Eine womöglich in einer solchen Runde erfolgte Information der Fraktionsvorsitzenden über Projektinhalte und –kosten rund um den Stadionbau könne daher auch keine Legitimation für eine ansonsten intransparente Darstellung im Rat sein. „Man kann die Aufforderung von Oberbürgermeister Reinhard Paß an den ehemaligen Stadtdirektor Christian Hülsmann nur unterstreichen, seine vermeintlich besseren Unterlagen – herauszurücken, sofern sie zur Aufklärung sachdienlich sind. Sie müssen aus Runden stammen, in denen vielleicht wichtige Tiere aus der Fabelwelt anwesend waren, aber keine Elefanten“, erklärt Rainer Marschan.