
Die SPD-Ratsfraktion sieht sich durch die Ergebnisse der Bertelsmann-Studie zum Einfluss von Armut auf die Kindesentwicklung in ihren Schwerpunkten bestätigt. Mit dem Fokus auf Kinder, Jugend, Bildung und Sport habe man sich schon früh genau so ausgerichtet, wie es die Armutsforscher jetzt auch wissenschaftlich belegt fordern.
Es erschreckt, dass die Armut der Eltern noch immer einen so hohen Einfluss auf die Chancen unserer Kinder hat. Wir müssen mit allen unseren Möglichkeiten dagegen steuern. Daher muss Ungleiches auch ungleich behandelt werden. Mit dem Konzept zur Bekämpfung von Kinderarmut haben wir begonnen, Stadtteile mit hoher Kinderarmut gezielt mit mehr Ressourcen auszustatten, erklärt SPD-Ratsherr Frank Müller, jugendpolitischer Sprecher. Auch der mit Hochdruck betriebene Kita-Ausbau müsse fortgesetzt werden, um allen Essener Kindern möglichst frühzeitig Bildungs- und Förderangebote zukommen zu lassen.
Gleichzeitig wurde mehr Geld für den Ausbau präventiver Angebote in der Kinder- und Jugendarbeit bereitgestellt. Wie wirksam Prävention ist, belegt die Bertelsmann-Studie. Da wollen wir in den nächsten Jahren noch einmal deutlich aufsatteln, so Frank Müller weiter. Die zusätzlichen Mittel könnten etwa für die Unterstützung werdender Eltern, für Schulabbrecher oder die Begleitung beim Übergang von der Schule in den Beruf genutzt werden. Ziel müsse es immer sein, in einer vernetzten Präventionsstrategie von Armut bedrohte Kinder und Jugendliche auf ihrem Weg frühzeitig und optimal zu unterstützen.
Dazu wird auch das integrierte Sprachförderkonzept beitragen, das wir beauftragt haben. Auch hier spielt der Aufbau einer Präventionskette eine bedeutende Rolle, führt SPD-Ratsfrau Janine Laupenmühlen, Vorsitzende des Schulausschusses, aus. Insbesondere solle dafür gesorgt werden, dass die unterschiedlichen Förderangebote aufeinander abgestimmt werden und sich ergänzen. Daneben sei es weiterhin nötig, sowohl die Angebote des Bildungs- und Teilhabepakets, wie auch die Möglichkeiten der schulbezogenen Jugendsozialarbeit im Sinne der Kinder auszuschöpfen.
Neben all diesen Ansätzen zur Bekämpfung der Auswirkungen von Kinderarmut dürfen wir aber auch nicht die Armut der Eltern aus den Augen verlieren. Gerade weil der Zusammenhang zwischen dem Aufwachsen in Armut und den eigenen Chancen der Kinder so eng ist, müssen wir versuchen, die Lebenslagen der Eltern zu verbessern. Insbesondere für arbeitslose Alleinerziehende müssen wir die Chance auf einen auskömmlichen Job erhöhen, ergänzt SPD-Ratsherr Karlheinz Endruschat, arbeitspolitischer Sprecher. Gleichzeitig werde sich die SPD-Fraktion auch damit beschäftigen, wie Eltern von Beitragszahlungen für die Bildung und Betreuung entlastet werden können.