
Die Entscheidung der Eidgenossen, die Kopplung des Schweizer Franken an den Euro aufzuheben, kam überraschend. Sie ist aber kein Grund für Kurzschlussreaktionen. Das neue Jahr hat gerade erst angefangen und entscheidend für unsere Bilanz ist der Kurs am 31. Dezember. In zwölf Monaten kann noch viel passieren, beruhigt SPD-Fraktionschef Rainer Marschan. Der tiefe Fall des Wechselkurses nach Bekanntgabe der Änderung sei auch den Mechanismen eines nervösen Finanzmarktes geschuldet. Größter Verlierer eines zu starken Franken sei sicherlich die Schweiz. Die zwangsweise notwendigen Gegenmaßnahmen würden sich dann auch wieder positiv für die Essener Kredite auswirken.
Dennoch müsse man die Situation genau im Auge behalten. Es zeigt sich wieder einmal, dass zunächst gut erscheinende Ideen über die Jahre unabsehbare Folgen haben können. Die Frankenkredite sind ein unwägbares Risiko auf unserem Konsolidierungskurs. Wir erwarten vom Kämmerer entsprechende Vorschläge, wie wir unsere Sparziele einhalten können, ohne mit unseren städtischen Aufgaben vor die Wand zu fahren, so Rainer Marschan weiter. Klar sei, dass die Verwaltung handlungsfähig bleiben müsse, etwa in der Frage von Personaleinstellungen oder der Fortsetzung des Kita-Ausbaus. Der gerade erst beschlossene Haushalt dürfe nicht konterkariert werden.