SPD- und CDU-Fraktion: Immobilen-Aufgaben im städtischen Konzern bündeln / Holding soll Aktivitäten zusammenführen

Rainer Marschan
Rainer Marschan, Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion

Aufgrund der aktuellen Presseberichte zur Übertragung städtischer Immobilien auf die ALLBAU AG weisen die SPD- und CDU-Ratsfraktionen darauf hin, dass nicht die Übertragung, sondern eine optimale immobilienwirtschaftliche Aufgabenerledigung innerhalb des Konzerns Stadt Essen erforderlich sei.

„Wir wollen so schnell wie möglich die Konzerntöchter, die sich mit der Bewirtschaftung städtischer Immobilien beschäftigen, in einer Holding zusammenführen. Wir sind davon überzeugt, dass die neue Struktur effektiver und abgestimmter handeln kann. Die Steuerung und strategische Planung aller Immobilienaktivitäten wird dadurch effizienter“, erläutert SPD-Fraktionschef Rainer Marschan. Eine Übertragung der städtischen Immobilien auf die neu zu gründende Immobilienholding sei nicht angestrebt und auch nicht nötig. Es gehe vielmehr darum, Prozesse zu vereinfachen.

„Im Konzern Stadt Essen beschäftigen sich zahlreiche Beteiligungsgesellschaften, aber auch Ämter und Fachbereiche der Verwaltung, mit ähnlichen, teilweise sogar gleichen immobilienwirtschaftlichen Aufgaben. Diese Struktur erschwert die notwendige Handlungsfähigkeit. Das zeigt sich beispielsweise bei der Immobilienvermarktung oder dem Abriss von Schrottimmobilien. Durch die Bündelung der Aktivitäten in einer zukünftigen Immobilienholding können bestehende Doppelstrukturen abgebaut und Prozesse sinnvoll vereinheitlicht werden“, führt Thomas Kufen MdL, Vorsitzender der CDU-Fraktion, aus. Neben strukturellen Verbesserungen sei mit der Bündelung auch die Hoffnung auf wirtschaftliche Synergiepotenziale verbunden.

In einem zweiten Schritt könne geprüft werden, ob auch städtische Fachbereiche ihre Arbeit besser in der Holding-Struktur erledigen können. „Zu dieser ergebnisoffenen Prüfung kommen wir aber erst, wenn die Zusammenführung der städtischen Beteiligungsgesellschaften erfolgreich abgeschlossen ist. Wir wollen das ohnehin schon komplexe Verfahren nicht zusätzlich erschweren. Wir wollen erst einmal sehen, dass die Holding ans Arbeiten kommt“, macht Rainer Marschan deutlich. Klar sei, dass bei jedem Schritt auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mitgenommen werden müssen.

„Aber auch wenn wir am Ende der Prüfungen zu dem Ergebnis kommen, dass einzelne städtische Aufgaben besser in der neuen Holding aufgehoben sind, ist damit nicht automatisch die Übertragung städtischer Gebäude und Grundstücke verbunden. Wir sehen die Holding als Dienstleisterin, die sich auch um Immobilien mitkümmern kann, die im Eigentum der Stadt stehen“, so Thomas Kufen MdL abschließend.