Schuldenatlas: Die Armut muss zielgerichtet bekämpft werden

Müller, Frank
Frank Müller, Vorsitzender des Sozialausschusses

Dass in der Essener Innenstadt fast ein Drittel der Einwohner überschuldet sind, löst bei der SPD-Ratsfraktion Betroffenheit aus. Dringend seien greifende Ideen zur zielgerichteten Bekämpfung von Armut, nicht nur für die Innenstadt, gefragt. „Wir sind keine wirtschaftlich arme Stadt. Das Pro-Kopf-Einkommen und die Wirtschaftskraft der Essenerinnen und Essener liegen oberhalb unserer Nachbarn. Dennoch sind Teile der Bevölkerung regelrecht abgehängt“, stellt Frank Müller, Vorsitzender des Sozialausschusses, fest. Das städtische Jobcenter sei gefragt, gemeinsam mit der Politik Lösungen für die betroffenen Menschen zu finden.

„Armut können wir nachhaltend nur mit Arbeit bekämpfen“, ist sich auch Karlheinz Endruschat, sozialpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, sicher. Daher habe die Qualifizierung und Vermittlung von Langzeitarbeitslosen Priorität. Daneben müsse ein Schwerpunkt bei der hohen Jugendarbeitslosigkeit gelegt werden. Schon die sinkenden Bundesgelder zwängen die Handelnden zu einer konsequenteren Steuerung der Maßnahmen.

Herausforderung für die Stadt sei es darüber hinaus, die Voraussetzungen für neue Arbeitsplätze in Essen zu schaffen. „Neben einer funktionstüchtigen Infrastruktur müssen wir uns vor allem mit der Bereitstellung neuer Gewerbeflächen zum Halten der vorhandenen sowie der Ansiedlung neuer Unternehmen beschäftigen“, ergänzt SPD-Fraktionschef Rainer Marschan. Essen sei ein hochattraktiver Wirtschaftsstandort. Das müsse sich auch für die hier lebenden Menschen positiv zeigen.