Baldeneysee: Bezirksregierung soll Pläne für Hochwasserschutz überprüfen

v.l.n.r.: Rainer Marschan, Julia Kahle-Hausmann, Peter Weckmann, MdL

Das Thema Hochwasserschutz am Baldeneysee erhitzt weiterhin die Gemüter der Anlieger und Wassersportvereine und sorgt für Verunsicherung. Bei einem Informationsgespräch am 7. Mai tauschte die SPD sich mit über 20 Betroffenen aus und konnte für erste Beruhigung sorgen. Dabei gab es erstaunliche Erkenntnisse. So legt eine erste Prüfung der Bezirksregierungs-Zahlen durch Vereinsvertreter nahe, dass die ausgewiesenen Überschwemmungsgebiete entlang des Sees auf einem simplen Rechenfehler beruhen könnten. „Womöglich geht die Bezirksregierung von einem Pegel aus, der rund einen halben Meter zu hoch angesetzt wurde. Wir werden uns dafür einsetzen, dass die Zahlen schnellstmöglich überprüft und, wenn nötig, korrigiert werden. Vielleicht hat sich das Thema damit schon erledigt“, erklärt Peter Weckmann, SPD-Landtagsabgeordneter für den Essener Süden. Bei einer Unschärfe des Kartenmaterials von bis zu zwanzig Zentimetern und einer erwarteten Überflutung der ausgewiesenen Flächen von Null bis maximal 50 Zentimetern könnte eine Korrektur dazu führen, dass am gesamten Seeufer keine, ohnehin theoretische, Überschwemmung mehr angenommen werden muss.

Falls sich die derzeitigen Zahlen aber bestätigen sollten, dringt die Essener SPD weiterhin auf einen Hochwasserschutz mit Augenmaß. Schließlich habe es am Baldeneysee noch nie Hochwasser gegeben und durch die Regulierung des Stauwehrs sei die Gefahr auch in der Zukunft, trotz Wetterwandels, extrem gering. „Es ist natürlich richtig und gut, dass die Bezirksregierung für den Notfall vorsorgt und den Hochwasserschutz ernst nimmt. Dennoch muss die Verhältnismäßigkeit gewahrt bleiben. Für womöglich feuchte Wiesen darf das Vereinsleben entlang des Baldeneysees nicht gefährdet werden“, macht Julia Kahle-Hausmann, SPD-Umweltexpertin, deutlich. Das gesamte in Rede stehende Gebiet sei ohnehin Wasserschutzgebiet und dadurch mit hohen Auflagen für den Bau oder Veränderungen an Gebäuden versehen. Zusätzliche Sperren seien daher nicht nötig.

Sollte das Verfahren von der Bezirksregierung fortgesetzt werden, setzt sich die SPD für einen gemeinsamen Ortstermin mit den Betroffenen ein. „Vor Ort kann am besten geklärt werden, was wirklich notwendig ist. Der Baldeneysee hat große Bedeutung für die Freizeitgestaltung der Essenerinnen und Essener. Wir setzen uns derzeit vehement für eine Verbesserung der Aufenthaltsqualität ein. Das würde durch die derzeitigen Pläne aus Düsseldorf konterkariert. Die Vereine haben deutlich gemacht, dass sie sich mit Händen und Füßen dagegen wehren werden und wir stehen dabei an ihrer Seite“, verspricht SPD-Fraktionschef Rainer Marschan.