Baldeneysee: Hochwasserschutz muss Augenmaß behalten

Julia Kahle-Hausmann, Ratsfrau

Bei der Ausweisung von Überschwemmungsgebieten entlang der Ruhr fordert die SPD-Ratsfraktion die Bezirksregierung auf, auch die berechtigten Interessen von Wassersportvereinen und Freizeiteinrichtungen entlang des Baldeneysees zu berücksichtigen. „Hochwasserschutz ist wichtig, muss aber Augenmaß behalten“, so Julia Kahle-Hausmann, stellvertretende umweltpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion. Er dürfe nicht dazu führen, dass einer ganzen Reihe von Wassersportlern die Existenzgrundlage entzogen werde. Dies werde passieren, wenn zum Beispiel Segelboote nicht mehr auf Plätzen in Ufernähe stehen dürften, weil sie dort statistisch einmal in 100 Jahren von Hochwasserfluten fortgeschleppt werden könnten. Das Wasserhaushaltsgesetz sehe Ausnahmen vor, die in diesem Sinne genutzt werden sollen.Der Hochwassermanagementplan sehe darüber hinaus vor, sich mit den Ansprechpartnern aller Belange auf Prioritäten und Umsetzungszeitpläne zu einigen. Dieses Konsensmanagement sollte im Interesse aller genutzt werden, um eine vernünftige Abstimmung zu erzielen.

Aus Sicht der SPD-Fraktion besteht an den Ufern des Baldeneysees keine exorbitant große Hochwassergefahr, weil der Pegel des Sees über das Werdener Stauwehr geregelt wird. Auch das flussaufwärts liegende Naturschutzgebiet Heisinger Aue nehme bereits als natürliches Überflutungsgebiet viel Wasser auf. „Der Klimawandel mit den zu erwartenden Starkregenereignissen wird es notwendig machen, das Thema Hochwasserschutz im Auge zu behalten und wir sind froh, dass die Bezirksregierung ihrer Verantwortung Rechnung trägt. Darüber darf aber die Funktion des Baldeneysees als wichtiger Freizeit- und Erholungsraum in Essen nicht verloren gehen“, erklärt Julia Kahle-Hausmann.
Es sei erfreulich, dass auch der SPD-Landtagsabegeordnete für den Essener Süden, Peter Weckmann, sich entsprechend mit einem Brief an die Bezirksregierung gewendet hat.