
Essen. Die SPD-Ratsfraktion wird dem von Sozialdezernent Peter Renzel (CDU) erarbeiteten Konzept für den Bau neuer Flüchtlingsunterkünfte nicht folgen. In einer Fraktions-Sondersitzung am vergangenen Donnerstag (20.02.) legten sich die Sozialdemokraten darauf fest, die Vorlage in wichtigen Punkten überarbeiten zu lassen. Wir wollen uns in solch einer wichtigen Frage, die Auswirkungen auf das Zusammenleben in den Stadtteilen hat, nicht zu Schnellschüssen drängen lassen. Für die Akzeptanz neuer Standorte ist eine vernünftige Beratung in den Bezirksvertretungen ebenso erforderlich, wie die umfassende Information der Bürgerinnen und Bürger. Beides muss vor einer Standortentscheidung geschehen, erklärt der SPD-Fraktionsvorsitzende Rainer Marschan.
Darüber hinaus habe die SPD-Fraktion auch inhaltliche Gründe, die Vorlage zum Überarbeiten an den Sozialdezernenten zurückzugeben. Eine sozial gerechte Verteilung der Asylbewerber auf das gesamte Stadtgebiet sei derzeit nicht erkennbar. Insbesondere im Norden und Osten würden deutlich mehr Flüchtlinge in Unterkünften oder Wohnungen leben. Darum werden wir die Verwaltung bitten, die Kriterien, anhand derer die jetzigen Standortvorschläge gefunden wurden, zu überarbeiten. Anschließend muss noch einmal geschaut werden, wo man Unterkünfte bauen kann, so Rainer Marschan weiter. Einen entsprechenden Antrag wird die SPD-Fraktion in der kommenden Ratssitzung stellen.