Die SPD-Ratsfraktion teilt die durch Ratsherrn Copur in den Lokalmedien veröffentlichte Auffassung, dass der derzeitige Zuschnitt des Kultur-, Integrations- und Sportdezernats ein Fehler war. Dies wurde allerdings erst durch die Grünen verursacht. Herr Bomheuer war im Jahr 2009 als Kulturdezernent auf Vorschlag von CDU und Grünen gewählt worden und kurz darauf von den Grünen mit der Aufgabenerweiterung überrascht worden. Herr Copur bereut also seine eigene Idee, wenn er Herrn Bomheuer Versagen vorwirft. In den zurückliegenden Jahren hat sich gezeigt, dass es Herrn Bomheuer nicht gelungen ist, den Überblick über seinen Geschäftsbereich zu gewinnen. Darunter leidet letztlich nicht nur die Integrationsarbeit, auch der Sport- und der Kulturbereich werden vernachlässigt. Insgesamt wirkt Herr Bomheuer in seiner Arbeit blass, unorganisiert und überfordert, stellt SPD-Fraktionschef Rainer Marschan fest.
Dass nun mit Integrationsmitteln Projekte gefördert werden, die eher aus dem Kulturtopf bezahlt werden müssten, haben SPD und Grüne zu Recht in den Ausschüssen bemängelt. Damit spricht sich die SPD gar nicht gegen die Projektinhalte aus. Wir bezweifeln nur ihre Wirkung für die Integrationsbemühungen in Essen. Das Zusammenleben der Menschen in unserer Stadt birgt genügend Handlungsansätze für echte Integrationsarbeit. Wenn Herr Bomheuer von neuen Ansätzen spricht, hätten wir diesen gerne erst in den Gremien beraten, bevor er mit der Umsetzung beginnt. Bislang haben das neue Handlungskonzept und seine Zielsetzungen den Ratsvertretern nicht vorgelegen, obwohl wir bereits Mitte letzten Jahres darum gebeten haben. Die entsprechenden Gelder fließen aber schon, das bemängeln wir. Es ist schade, dass die CDU dieses Gebaren deckt, anstatt für einen transparenten Mitteleinsatz einzutreten, macht Karla Brennecke-Roos, integrationspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, deutlich.
Auch der Umgang des Beigeordneten mit kulturpolitischen Fragestellungen wird seitens der SPD-Fraktion kritisch gesehen. Die Länge der Beschlusskontrollliste im Kulturausschuss spricht eigentlich für sich. Selbst die Beantwortung einfacher Anfragen dauert mitunter ein ganzes Jahr. Die politische Arbeit wird dadurch enorm erschwert. Die organisatorische Neuausrichtung der städtischen Kulturverwaltung ist in den zurückliegenden dreieinhalb Jahren nicht abgeschlossen worden. Auch die freien Kulturträger beschweren sich, weil Fördergelder ohne erkennbare Strategie verteilt werden. Mit dem Erscheinungsbild der städtischen Kulturarbeit können wir nicht zufrieden sein, führt Hans Aring, kulturpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, aus.
Ähnliches gilt für die Sportverwaltung, die ebenso von Herrn Bomheuer verantwortet wird. Hier erscheint der Beigeordnete ideenlos. Die knappen Haushaltsansätze reichen hinten und vorne nicht. Da das Viererbündnis ihn bei den letzten Haushaltsberatungen im Regen stehen ließ, will er nun mit externem Sachverstand nach Lösungen suchen lassen. Seinem eigenen Haus traut er die Aufstellung eines auskömmlichen Wirtschaftsplans für die Sport- und Bäderbetriebe offensichtlich nicht zu, so Ingo Vogel, sportpolitischer Sprecher der SPD-Ratsfraktion.