„Wir schreiben Niemandem vor, was er zu essen hat“ SPD-Fraktion lehnt Veggie-Day in städtischen Kitas und Kantinen ab.

Die SPD-Ratsfraktion lehnt die Idee eines „Vegetarischen Donnerstags“ für alle städtischen Kitas und Kantinen ab. Die Maßnahme soll im Paket von insgesamt 129 Projekten das städtischen Energie- und Klimakonzept um Aspekte der Nahrungsmittelproduktion und des Ernährungsverhaltens ergänzen. „Es ist schön, dass die Klimawerkstatt Essen mit dem Konzept eine ganzheitliche Herangehensweise an die Frage von Klima- und Umweltschutz versucht. Mit einem verpflichtenden Veggy-Day wird aus unserer Sicht der Bogen aber überspannt. Wir schreiben als Stadt Niemandem vor, was er zu essen hat, auch nicht an nur einem Tag“, macht SPD-Fraktionschef Rainer Marschan klar.

Aus Sicht der SPD sind die von den städtischen Kantinen schon heute angebotenen „Gesundheitstage“ ausreichend, um die städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf die Vorzüge einer gesunden und ausgewogenen Ernährung hinzuweisen. Darüber hinaus hat auch heute schon jeder die Möglichkeit, im Essensangebot eine vegetarische Alternative zu finden, sofern er das möchte. „Darüber hinaus an einem Tag in jeder Woche Fleisch aus der Betriebsgastronomie zu verbannen, halten wir für falsch. Wir müssen nicht versuchen, erwachsene Menschen zu einer anderen Ernährung umzuerziehen“, so Rainer Marschan weiter.

Auch den angedachten Projektstart in den städtischen Kindertageseinrichtungen sieht die SPD-Ratsfraktion kritisch. „Es sollte in den Händen der Erzieherinnen und Erzieher beziehungsweise der Eltern bleiben, für eine gute Ernährung der Kita-Kinder und die Vermittlung gesunden Essens zu sorgen. Es braucht dafür kein übergeordnetes und stadtweit einheitliches Konzept und erst Recht keinen Zwang. Wir werden uns im Jugendhilfeausschuss, dem das Projekt bislang nicht vorgestellt wurde, lieber mit der Frage von guten Rahmenbedingungen für gesunde Mittagessen in allen Essener Kitas beschäftigen, insbesondere auch vor dem Hintergrund des Kita-Ausbauprogramms“, macht Frank Müller, jugendpolitischer Sprecher der SPD-Ratsfraktion, deutlich.