Sehr geehrter Herr Jessen,
als Meinung bleiben Kommentare unkommentiert, allerdings sind Sie schon den Lesern und damit auch mir verpflichtet, auf welche Tatsachen sich Ihre Behauptung, Negativ Campaigning stößt in Deutschland Wähler vor den Kopf, stützt. Über eine Quellenangabe bzw. der Hinweis auf Expertenerkenntnisse wäre ich sehr Ihnen dankbar.
Zur Berichterstattung ist anzumerken:
Wenn aus den zitierten Umfragen 22 % für die SPD zutreffen sollten, dann triff auch aus den Umfragen im Auftrag der öffentlich rechtlichen Sender zu, dass knapp 70 % der Bürgerinnen und Bürger mit dieser Regierung unzufrieden sind.
Diese Regierung ist das Kabinett Merkel! Die SPD tut gut daran offensiv im Wahlkampf darzustellen, dass die verantwortliche "Vorsitzende" dieser Regierung Bundeskanzlerin Merkel ist.
Die Plakate der SPD sind keineswegs Verzweiflung, wie Sie behaupten. Es ist reine Notwehr, weil die Berichterstattung in der Presse die Verantwortlichkeit für diese Unzufriedenheit wenig darstellt.
Wenn die Medien es nicht tun, muss die Opposition dies mit allen demokratischen Mitteln darzustellen, damit allen Wählerinnen und Wählern klar wird: Die Unzufriedenheit hat eine Regierung unter Bundeskanzlerin Merkel zu verantworten.
Mit freundlichen Grüßen
Otto Reschke, Essen