Beim Grugabad nichts überstürzen!

Die SPD-Ratsfraktion freut sich, dass der Bedarf für ein Gesamtkonzept zu den Essener Bädern auch von den Grünen gesehen wird. „Es ist sinnvoll, nach dem von allen Ratsfraktionen gemeinsam getragenen Kompromiss zu den drängendsten Bäderfragen nun an einer Konzeption für die anderen städtischen Bäder zu arbeiten. Die SPD-Fraktion hat das in den letzten Monaten wiederholt im Fachausschuss zum Thema gemacht“, erklärt SPD-Fraktionschef Rainer Marschan.

Zum weiteren Vorgehen gibt es bereits regelmäßige Gespräche der Ratsfraktionen beim Essener Sportbund (ESPO), die auf einem guten Weg sind. „Aber schon der Kompromiss zum Hauptbadersatz, dem Freibad Hesse und dem Borbecker Hallenbad hat gezeigt, dass solche Gespräche Zeit brauchen, wenn am Ende eine vernünftige Lösung gefunden werden soll, die auch von Allen akzeptiert wird. Auch beim Grugabad zeichnet sich ab, dass selbst im Viererbündnis keine Einigkeit darüber herrscht, wo die Fahrt hingehen soll“, führt Ingo Vogel, sportpolitischer Sprecher der SPD-Ratsfraktion, aus. Die Grünen haben verdeutlicht, dass sie das heute bestehende Ensemble ohne Wenn und Aber erhalten wollen, während die CDU sich für eine deutliche Verkleinerung ausgesprochen hat. Gleichzeitig wird bereits die Denkmalwürde des Freibades überprüft.

„Fakt ist auch, dass der Sportetat es in diesem und im kommenden Jahr überhaupt nicht zulässt, größere Investitionen im Grugabad vorzunehmen. Der Badebetrieb kann dennoch wie gewohnt weitergehen. Die tickende Zeitbombe, von der Herr Kufen in seiner Haushaltsrede sprach, wird währenddessen noch eine Weile weiterticken. Das liegt nicht daran, dass irgendwer an irgendeiner Stelle die Debatte verengt hätte. Das liegt vielmehr daran, dass es CDU & Co. zum wiederholten Male versäumt haben, die Sport- und Bäderbetriebe langfristig mit genügend Mitteln auszustatten, obwohl es entsprechende Vorschläge unsererseits dazu gab“, so Rainer Marschan.

Die SPD-Fraktion setzt darauf, in den laufenden Gesprächen beim ESPO wieder gemeinsam eine gute Lösung für Essener Bäderstandorte zu finden, die auch bei der Bezirksregierung Zustimmung findet. „Der Investitionsstau bei den Essener Bädern kann eben nicht mit einem Schlag gelöst werden. Wir müssen Baustelle für Baustelle abarbeiten. Während der gefundene Bäderkompromiss von der Sportverwaltung derzeit abgearbeitet wird, müssen die Sportpolitiker über die nächsten Standorte diskutieren. Überstürztes Handeln wird nicht helfen“, ist Ingo Vogel überzeugt.