Gebäude-Abriss: CDU traut sich nicht

Bei der Frage des Abrisses von nicht genutzten städtischen Gebäuden hat sich die CDU im Planungsausschuss der Stimme enthalten. Damit zeigen die Christdemokraten erneut, dass ihnen ein klares Bekenntnis zur Stadtentwicklung schwer fällt. „Wenn dem lauten Rufen nach einer wachsenden Stadt Taten folgen sollen, wird die CDU leise“, stellt Peter Dinkelmann, planungspolitischer Sprecher der SPD-Ratsfraktion, fest.

Warum sich die CDU eine klare Aussage für oder gegen den Abriss städtischer Bauten nicht zutraute, bleibt im Dunkeln. „Dass die Vermarktung einiger städtischer Grundstücke in guter Lage bislang an den darauf stehenden maroden Gebäuden gescheitert ist, ist kein Geheimnis. Die Forderung, diese Gebäude städtischerseits abzureißen, steht schon länger parteiübergreifend im Raum. Jetzt, wo es ernst wird, verlässt die CDU die Courage, das ist bezeichnend“, so Thomas Rotter, Vorsitzender des Planungsausschusses.
Die jetzige Verweigerungshaltung fügt sich ein in eine Reihe von Verzögerungen, die die CDU im Planungsausschuss verursacht hat. „Ob es um den Umbau des Busbahnhofs am Hauptbahnhofs, das Gelände des ehemaligen Berufskollegs Holsterhausen, die elf Jahre dauernde Aufstellung des Bebauungsplans Phönixhütte oder das Hin und Her beim Bauvorhaben Gummertstraße geht – immer wieder ist es die CDU-Fraktion, die ihren eigenen Anspruch konterkariert. Wer die wachsende Stadt immer wieder fordert, muss auch dazu bereit sein, sich an den Entscheidungen auf dem Weg dorthin zu beteiligen. Kostenlos wird dieser Slogan nicht zu erfüllen sein“, so Peter Dinkelmann weiter.

Wie nötig die Entscheidung zum Gebäude-Abriss ist, hat die Grundstücksbörse Ruhr e.V. noch einmal verdeutlicht, indem sie auf fehlende Gewerbeflächen für Neuansiedlungen verwiesen hat. „Wir brauchen nicht nur modernen und bezahlbaren Wohnraum, sondern auch neue Flächen für Gewerbeansiedlungen, ansonsten müssen wir Abwanderungen von Arbeitsplätzen hinnehmen. Die Stadt muss sich darum kümmern, ihre eigenen Flächen vermarktbar zu machen. Daher sind wir für den vorliegenden Vorstoß der Verwaltung dankbar“, so Thomas Rotter abschließend.