„Die Grüne Hauptstadt Europas ist ein Gemeinschaftsprojekt“

In der gestrigen Ratssitzung haben sich CDU & Co. nur knapp mit ihrer Festlegung durchgesetzt, dass sich die Stadt Essen im Jahr 2016 um den Titel „Grüne Hauptstadt Europas“ bewerben soll, egal ob als Bannerträgerin für die Region oder als Einzelbewerberin. Oberbürgermeister, SPD und Linke hatten zuvor eindringlich davor gewarnt und darum geworben, von einer Vorfestlegung abzusehen.
„Es wird deutlich, dass Herr Kufen und sein Viererbündnis Ruhrgebietssinn vermissen lassen, wenn sie sich mit einer solchen Vehemenz darauf festlegen, dass es die Stadt Essen sein soll, die bei der Bewerbung voranschreitet. Damit wird die Einheit des Ruhrgebietes in Frage gestellt“, erklärt SPD-Fraktionschef Rainer Marschan.
Mit dem gestrigen Beschluss haben sich CDU und Grüne gegen das Votum ihrer eigenen Fraktionen im Regionalverband Ruhr (RVR) gestellt.
„Bei der Kulturhauptstadt hat das Ruhrgebiet bewiesen, wie gut und erfolgreich es als Team zusammen spielen kann. In diesem Sinn hat sich die RVR-Verbandsversammlung in ihrer Sitzung am Montag einstimmig für eine gemeinsame Bewerbung der Metropole Ruhr für das Jahr 2016 ausgesprochen. Diese Bewerbung kann aber nur erfolgreich sein, wenn alle Beteiligten in der Region an einem Strang ziehen und das gemeinsame Ziel – eine regionale Bewerbung – unterstützen. Lokale Interessen müssen dabei berücksichtigt werden, lokale Egoismen sind allerdings fehl am Platz“, macht Martina Schmück-Glock, Vorsitzende der SPD-Fraktion im Regionalverband Ruhr, deutlich.
Die Essener SPD-Fraktion hatte im Rat noch einmal erklärt, dass sie für eine Unterstützung der Kommune wirbt, die die besten Voraussetzungen dafür hat. „Jetzt mit einem unabgestimmten Einzelvorschlag vorzupreschen ist für den weiteren Abstimmungsverlauf mit unseren Partnerkommunen im RVR überhaupt nicht hilfreich. Die anderen Kommunen und Kreise werden einen solchen Vorstoß nicht unterstützen. Die Grüne Hauptstadt ist ein Gemeinschaftsprojekt, das auch gemeinschaftlich vorangetrieben werden muss“, so Rainer Marschan weiter.