
Die Essener SPD-Ratsfraktion kann die Entscheidung, die Bewerbung um den Titel Grüne Hauptstadt Europas um ein Jahr zu verschieben, nachvollziehen. Bei einem Gemeinschaftsprojekt von 53 Kommunen ist es wichtig, dass allen Beteiligten die notwenige Zeit zur Vorbereitung eingeräumt wird. Hinzu kommen noch offene rechtliche und finanzielle Fragen, die zunächst geklärt sein müssen. Dass wir in Essen schon zustimmungsfähig waren, reicht eben nicht. Wir nehmen die Zusammenarbeit im Ruhrgebiet ernst und wollen keiner unserer Partnerkommunen eine überstürzte Bewerbung aufzwingen, macht SPD-Fraktionschef Rainer Marschan deutlich.
Die Verschiebung ändert aber nichts am eigentlichen Vorhaben. Der Wille zur Bewerbung ist groß und zurückliegend vielfach partei- und städteübergreifend bekräftigt worden. Die SPD-Fraktion steht zu dem Projekt, das wir vor allem als regionale Angelegenheit betrachten und dieses darum gemeinsam vorangetrieben werden muss. Kein Oberbürgermeister und kein Landrat hat das Projekt in Frage gestellt. Geklärt werden müssen aber die Kosten, die auf die einzelnen Städte und Kreise zukommen. Eine gute Sache braucht eben manchmal etwas länger, bis sie gereift ist, so Rainer Marschan weiter.