Die Haltung der CDU-Fraktion in der Frage, wie es mit dem Standort der Richard-Schirrmann-Realschule weitergehen soll, ist für die SPD-Ratsfraktion nicht hilfreich. Wir müssen eine klare Zukunftsperspektive für den Standort entwickeln und wir brauchen ein gutes Schulangebot in der Sekundarstufe I für den Stadtbezirk VI. In unseren Augen ist da eine Sekundarschule eine sehr gute Option. Die CDU dagegen will abwarten und hoffen, dass alles schon gut wird, macht Manfred Reimer, schulpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, deutlich.
Die SPD-Fraktion wird daher ihren Antrag zur Prüfung einer Sekundarschule am Standort der Richard-Schirrmann-Realschule in der nächsten Ratssitzung zur Abstimmung stellen. Im letzten Schulausschuss war der Antrag aufgrund von Beratungsbedarf seitens der CDU geschoben worden. Bis zum 23. Mai werden die Christdemokraten ja entschieden haben, ob sie dem Modell einer Sekundarschule, wie es im Schulkonsens zwischen SPD, Grünen und CDU vereinbart wurde, eine Chance geben wollen oder lieber riskieren, dass der Standort keine Zukunft hat. Die nun gefundene Dependance-Lösung ist jedenfalls keine Dauerlösung, sondern kann nur der zeitlichen Überbrückung dienen, so Janine Laupenmühlen, Vorsitzende des Schulausschusses.
In diesem Zusammenhang erinnert die SPD-Fraktion daran, dass sie bereits im Jahr 2010 einen Antrag gestellt hatte, die Schulentwicklungsplanung für die Schulen der Sekundarstufe I voranzutreiben. Wir warten dringend auf die Vorlage von Schuldezernent Peter Renzel zu diesem Thema. Sowohl Eltern und Schüler, als auch die Lehrkräfte haben ein Recht zu erfahren, wie sich die weiterführenden Schulen in Essen fortentwickeln sollen. Insbesondere an den Hauptschulen, aber auch an den Real- und Gesamtschulen ist die Verunsicherung nach den jüngsten Anmeldezahlen groß und Herr Renzel lässt die Betroffenen mit ihrer Unsicherheit alleine. Die CDU-Fraktion scheut ebenso ein klares Wort und entwickelt keine eigenen Vorstellungen, erklärt Manfred Reimer.
Auf dem weiteren Weg will die SPD-Fraktion selbstverständlich auch die Wünsche und Vorstellungen der Betroffenen einbeziehen. Die Schulentwicklungsplanung darf nicht an den Schülern, den Eltern und den Lehrern vorbei gemacht werden. Die SPD-Fraktion hat stets betont, für alle Interessierten gesprächbereit zu sein, um eine möglichst gute Bildungsinfrastruktur für die Essener Kinder und Jugendlichen zu verwirklichen, macht Janine Laupenmühlen deutlich.